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Energiegewinnung mit Nachhaltigkeit – kaum ein anderes Thema beherrscht die Medien derzeit so sehr wie die Energiewende. Fest steht: Wenn zukünftig auf Atomstrom verzichtet und gleichzeitig das Klima geschont werden soll, braucht es innovative Konzepte. Eines davon könnte Energiegewinnung mit einem Lenkdrachen sein. Diese auf den ersten Blick wenig realistisch klingende Idee wird derzeit erprobt.
Energiedrache effizient und flexibel
Würde man das Potenzial voll ausschöpfen können, welches in Wind und Sonne steckt, wäre die globale Energieversorgung kein Problem mehr. Doch der Wirkungsgrad von bestehenden Systemen ist eher gering. Das „KitePower“ genannte Projekt soll das ändern. Das Prinzip ist dabei recht einfach: Ein Lenkdrache schraubt sich in Form einer liegenden Acht in die Höhe. Dabei wird ein Seil gespannt, das durch die Drehbewegung eine Turbine zur Stromerzeugung antreibt. Je höher der Drachen fliegt, desto besser fällt die Energieausbeute aus. Technische Grenzen zu einer maximalen Flughöhe gibt es nicht, problematisch sind maximal Luftraumbegrenzungen.
Große Flughöhe bringt Vorteile
Die Vorteile gegenüber Windrädern liegen besonders in der größeren Höhe: Die Windströme sind konstanter, die Stromerzeugung funktioniert damit zuverlässiger. Außerdem ist der Drachen günstiger und deutlich leiser. Die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde könnten zwischen ein und vier Cent liegen – deutlich weniger als die derzeit durchschnittlich 6,4 Cent, die Windräder kosten. Außerdem ist ein Energiedrache wesentlich flexibler als bestehende Systeme – die Flughöhe kann den aktuellen Windverhältnissen angepasst werden. Bis es dazu kommt, müssen allerdings noch einige Probleme gelöst werden: Momentan müssen die Drachen noch aktiv gesteuert werden, um in der Luft zu bleiben. Besonders, wenn die Drachen in Schwärmen fliegen. Auch die übrige Wartung ist noch vergleichsweise aufwendig.
Energiedrachen: Schwierigkeiten bei Steuerung
Zur Sicherstellung der Energieversorgung werden innovative und effiziente Lösungen gefragt sein – und von diesem Standpunkt aus betrachtet bietet der Energiedrachen ein großes Potenzial. Denn im Vergleich zu Windrädern kann seine Flughöhe den jeweils günstigsten Verhältnissen angepasst werden. Außerdem bietet eine Flughöhe, die bereits bis zu 500 Meter getestet wurde, den Vorteil von konstanten und berechenbaren Windverhältnissen. Problematisch hingegen: Die Steuerung ist derzeit noch aufwendig und teuer. Ob sich die bestehenden Herausforderungen lösen lassen und der Energiedrache zur Gewinnung von erneuerbaren Energien beiträgt, wird die Zukunft zeigen.